Die ausgestellten Komponenten stammen vom generalüberholten Hilfsdiesel 3 der Cap San Diego. Vier baugleiche Achtzylinder-Dieselmotoren vom Typ Deutz V8M 536 liefern dem Schiff den benötigten Strom – unter anderem für Pumpen, Kühlung, Werkstatt und das Bordnetz.
Die Kurbelwelle wandelt die Auf – und Abbewegung der Kolben – über Pleuelstangen – in eine Drehbewegung um.
Durch versetze Hubzapfen erreichen die Kolben unterschiedliche Positionen, was einen ruhigeren Motorlauf ermöglicht.
Trotz äußerlich unversehrtem Zustand wies die Kurbelwelle feine Mikrorisse auf – für das bloße Auge unsichtbar.
Die Ursache:
→ Vermutlich kam es zum Versagen des Schmierfilms, was zu Trockenreibung, Überhitzung und Materialaushärtung führte. Die Folge: Mikrorisse.
Diese Schäden wurden durch die Magnetpulverprüfung entdeckt – ein Verfahren, bei dem sich feines Magnetpulver an Materialfehlern sammelt und unter UV-Licht sichtbar wird.
Um eine Ausbreitung der Risse im Betrieb zu verhindern, müssen diese durch Schleifen entfernt werden. Dabei wird jedoch Material abgetragen, was die Kurbelwelle schwächt.
Daher ist das Schleifen nur in sehr begrenztem Maß möglich. Um den reduzierten Zapfendurchmesser auszugleichen, kommen spezielle Gleitlager mit stärkerer Wandung zum Einsatz.
Mit über 120 Jahren Erfahrung ist die Firma Carl Baguhn auf die Bearbeitung und Reparatur solcher Kurbelwellen spezialisiert.
Gleitlager ermöglichen die möglichst genaue und reibungsarme radiale Bewegung von Wellen, im Motor Kurbel – und Nockenwelle sowie definitionsabhängig auch des Kolbenbolzens sowie Kipphebelachse. Das hier ausgestellte Lager ist ein hydrodynamisch wirkenders, dünnwandiges Radialgleitlager aus einem Werkstoffverbund.
Um eine hydrodynamische Schmieriung der Welle im Gleitlager zu erreichen, wird ein Schmierspalt und eine Exzentriät konstruktiv vorgegeben. Durch die Viskosität des Schmierstoffes und der Anhaftung an beiden Oberflächen, bildet sich ein Schmierkeil, durch den im Betrieb kein Kontakt mehr zwischen Welle und Lager besteht. So wird die Reibung und damit der zu überwindende Reibwiderstand und entstehender Materielabrieb minimiert.
Lager 1 – muss ersetzt werden
Folgende Zonen sind erkennbar
A)Lagermetall durch Verschleiß freigelegt (normaler Vorgang)
B)Nickeldamm-Zone unterlag normalem Verschleiß
C)Diffusions-Zone, dunklere Färbung durch Zinn-Verarmung
D)Verschleißfreie Gleitschicht
Lager 2 – könnte weiter verwendet werden
A)Nickeldamm in kleinen Bereichen sichtbar
B)Lagermetall Bleibronze stellenweise durch Kantentrag freigelegt
C)Gleitschicht zeigt eine dunkle Verfärbung durch Zinn-Verarmung.
In der Diffusions-Zone der Lochschale liegt leichter korrosiver Angriff vor
D) Verschleißfreie Gleitschicht
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